Zum neunten Mal lassen sich Millionen Zuschauer von der Fernsehshow „Let’s Dance“ begeistern. Das liegt – neben den prominenten Teilnehmern – nicht zuletzt an den atemberaubenden Kostümen von Katja Convents. Ich habe die renommierte Designerin in ihrem Atelier in Bonn besucht und einen Blick hinter die Kulissen geworfen.
Obwohl es bei Katia auch noch am späten Freitagabend turbulent zugeht, ist sie bei meinem Besuch überraschend entspannt und nimmt sich wahnsinnig viel Zeit für meine Fragen. Kein Wunder: Auch bei ihrer Arbeit steht die Kundin immer im Vordergrund – sie hört sich alle Wünsche in Ruhe an und entwickelt daraus anschließend ihre eigenen Visionen. Dennoch muss sie die Frauen manchmal zu ihrem Glück zwingen: „Ich habe gelernt, meine Meinung durchzusetzen“ gibt sie zu. Dreißig Jahre Berufserfahrung geben ihr Recht – Katia beherrscht ihr Handwerk perfekt und weiß ganz genau, was zu wem passt – und was eben nicht. Auch Nina Trautz, die amtierende deutsche Meisterin in Kür Latein, lässt sich von Katia seit Jahren ihre Kleider sponsern und kann von der Zusammenarbeit mit der Designerin nur schwärmen: „Keiner versteht es besser, die Frau ins rechte Licht zu rücken und ihre Weiblichkeit zu unterstreichen.“
Fast wäre die sympathische Blondine aber in einem ganz anderen Bereich gelandet: Bevor sie 1984 ins westfälische Gütersloh zog, ließ sie sich in Polen zur Lebensmitteltechnikerin ausbilden. Ihre Leidenschaft jedoch war immer das Tanzen und sie begann schon früh damit, ihre Kleider selbst zu schneidern. „Wenn man viele schöne Sachen zur Verfügung hat, ist es keine Kunst, etwas Besonders zu zaubern. Wenn jedoch die Auswahl begrenzt ist, ist es schwer, einen WOW-Effekt hinzubekommen“, erinnert Katia sich an ihre Jugend zurück.
Aus der Not heraus entdeckte sie also ihr verborgenes Talent und bekam schnell positives Feedback: Viele ihrer Eigenkreationen verkaufte sie bereits nach einmaligem Tragen und so machte sie ihr Hobby 1985 mit der Eröffnung eines eigenen Ateliers schließlich zum Beruf. Eine gute Entscheidung, wie sich schnell zeigen sollte: 1996 zog sie nach Bonn, wo sie heute ein 200 m² großes Atelier führt und zu den Besten der Branche zählt. Das Spezialgebiet von Katia sind die aufwendigen Standardkleider, die bis zu 60 Arbeitsstunden in Anspruch nehmen. Aber auch Lateinoutfits sowie Fracke sind bei ihr zu bekommen. Preislich liegen die Unikate zwischen 1000 und 2500 Euro.
Für alle, die es selbst mit dem Nähen versuchen möchten hat sie folgenden Spar-Tipp: „Man sollte schon an der richtigen Stelle knausern. Also nicht bei den Stoffen des Standardkleides – der Rock soll ja beim Tanzen schön fliegen – sondern stattdessen lieber am Strass, der sich auch durch einzeln aufgeklebte Pailletten ersetzen lässt.“
Eine Sache musste ich natürlich unbedingt noch wissen: Wie genau läuft es bei „Let’s Dance“ mit dem Anfertigen der Kostüme ab? Die Antwort beeindruckt mich bis jetzt: Noch am gleichen Abend, direkt nach der Sendung, zeichnet Katia die Entwürfe für die nächste Show, mailt die Skizzen an die Produktionsfirma und hat dann nur vier (!) Tage Zeit, um ihre Ideen für alle Tänzer umzusetzen. Nicht selten arbeiten sie und ihr zwölfköpfiges Team bis nach Mitternacht, um alles rechtzeitig fertigzustellen. Einfach Wahnsinn! Dafür muss sie sich aber auch nicht an die strengen Vorgaben der TSO halten, sondern kann ihrer Kreativität freien Lauf lassen und muss weder Höschenfarbe noch Schlitzhöhe beachten. Mit der Zeit ist Katia mutiger geworden, sodass die Showkostüme für die Standardtänze mittlerweile nicht mehr viel mit den Turnierkleidern gemeinsam haben. Und: Nach den Shows haben die Roben noch lange nicht ausgedient: Wenn sie nicht direkt verkauft werden, wandern sie in den Fundus, von wo aus sie häufig für weitere Sendungen, wie DSDS oder GNTM, weiterverwendet werden. Die Promis haben dabei übrigens wenig mitzubestimmen und verlassen sich blind auf Katias Geschmack. Mittlerweile aber auch außerhalb des Parketts: Celebrities wie Sofia Thomalla, Motsi Mabuse und Wolke Hegenbarth lassen sich von ihr auch für den roten Teppich ausstatten.
Auch wenn ihr Job wirklich intensiv ist und sie wenig Freizeit hat, merkt man Katia an, mit wie viel Liebe und Leidenschaft sie dabei ist. „Mein Beruf macht mich glücklich! Ich gehe stets mutig an neue Herausforderungen heran und habe noch viel vor!“ verrät sie mir zum Abschluss. Wir können also gespannt sein!
Buna ziua,
Sunt interesata de una dintre rochiile care apar pe site-ul dvs.
As vrea sa stiu pretul si daca se poate face comanda.