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Strass kleben: So geht es richtig

Erst wenn auf dem eigenen Turnierkleid Strass glitzert, fühlt man sich als richtiger Turniertänzer – so ging es zumindest mir. Und da ich weiß, dass ich mit diesem Gefühl keinesfalls alleine bin, möchte ich dem Thema einen Beitrag widmen.

Die hübschen Steinchen haben schließlich ihren Preis – und der ist nicht ohne: Eine Packung mit 1440 Stück kostet locker um die 100 €, die vielen Arbeitsstunden, die man investieren muss, um jeden einzelnen Strassstein anzubringen, noch nicht mitgezählt. Wenn da etwas schief geht, ist das also mehr als ärgerlich. Darum möchte ich euch ein paar Tipps an die Hand geben, mit denen es ganz sicher klappt. Ihr habt die Wahl zwischen zwei Methoden, zu denen ihr übrigens auch in den Anwendungshinweisen von Swarovski mehr nachlesen könnt.

 1. Kleben mit Kleber

Da sie schnell und zuverlässig ist, ist diese Methode für die meisten Tanzsportateliers  die erste Wahl. Beim Kleber hat jeder Designer sein persönliches Lieblingsprodukt, oft sogar eine Eigenmarke, das Grundprinzip ist aber immer gleich: Erst ist der Kleber weiß, nach dem Trocknen wird er aber transparent und bleibt flexibel, was natürlich gerade bei Stretchstoffen unheimlich wichtig ist. Swarovski empfiehlt zum Beispiel den von Chrisanne Clover. Der Kleber weicht jedoch im feuchten Zustand, also durch Schweiß oder beim Waschen, wieder auf – hier ist bei der Reinigung also Schnelligkeit gefragt. Und bloß nicht zu sehr rubbeln, ansonsten lösen sich die mühsam aufgeklebten Steine wieder. Besonders beliebt im englischsprachigen Raum ist der Industriekleber E6000, der allerdings mit Vorsicht zu genießen ist: Zwar hält er bombenfest, gleichzeitig enthält er aber auch Reizstoffe, sodass er nur in gut gelüfteten Räumen angewendet werden sollte. Haut- und Augenkontakt unbedingt vermeiden und am besten nur für stark beanspruchte Stellen, wie beispielsweise Schuhe, verwenden. Im Gegensatz zum weißen Kleber genügen jedoch schon kleine Tropfen für den perfekten Halt.

Praxistipps: So geht’s

Bevor ihr loslegt, solltet ihr folgendes überprüfen: Ist der Stoff wasserabweisend? Gebt dazu einen Tropfen Wasser auf das Material und wartet ab, was passiert. Perlt er ab, wird auch kein Kleber haften bleiben. Hier kann ein Waschgang helfen, um die wasserabweisende Schicht zu lösen. Sickert der Tropfen aber ein, kann losgeklebt werden! Noch ein kleiner Tipp vorab: Bei aufwendigeren Mustern empfiehlt es sich, die Steine vorab auf dem Stoff anzuordnen. So seht ihr direkt, ob euch das Ergebnis gefällt – oder ob ihr noch etwas ändern möchtet.

Nun aber los: Als erstes breitet ihr das Kleidungsstück eurer Wahl auf einer flachen Unterlage aus, damit der Kleber beim Arbeiten nicht verlaufen kann. Legt eine Unterlage, wie beispielsweise Folie darunter und streicht den Stoff glatt. So kann nichts durchsickern oder zusammenkleben. Nun platziert ihr kleine Klebepunkte an den Stellen, wo die Steine später sein sollen. Am besten geht das mit speziellen Flaschen, die eine spitze Öffnung haben. Seid ruhig großzügig: Der Kleber darf an der Seite etwas herausquellen, er wird ja ohnehin durchsichtig. Zum Platzieren nehmen Anfänger eine Pinzette, Profis wissen, dass ein Stick praktischer ist. Die günstige Variante davon für zu Hause: einfach an ein Schaschlikspieß etwas Bienenwachs oder Knete befestigen. Nun werden die Steine auf die Klebepunkte gesetzt, leicht angedrückt und eine Stunde ruhen gelassen. Dann kann das Kleidungsstück bewegt, aber noch nicht getragen werden, da der Kleber zum vollständigen Durchtrocknen 24 Stunden braucht.  SOS-Tipp: Ist Kleber auf die Oberseite eines Steines gelangt, kann der vorsichtig mit alkoholhaltiger Lösung entfernt werden. Aber nur, solange er noch flüssig ist – getrockneter Kleber lässt sich nicht mehr entfernen.

Und nächste Woche erfahrt ihr alles über Hot-Fix Strass und wo die schönen Steine am besten platziert werden sollten!

 

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