2. Kleben mit Hotfix-Steinen
Strass mit einer speziellen Klebeschicht auf der Unterseite: Super für DIY-Strass-Applikationen und meine Lieblingsmethode! Vorteil: Die Steine halten länger und überleben sogar – je nach Qualität – leichte Wäschen in der Maschine. Nachteil: Bevor der Strassstein platziert werden kann, wird der Kleber mithilfe eines Applikators erhitzt und geschmolzen. Da man bei jedem Stein einige Sekunden warten muss, dauert das bei einem ganzen Kleid ewig. Bei einer Atelieranfertigung könnt ihr euch das alleine aus Zeitgründen nicht leisten, für den Privatgebrauch ist es jedoch klasse. Auch der Preis ist etwas höher als bei den normalen Steinen.
Vorsicht geboten ist hier aber bei sehr dünnen Stoffen, wie beispielsweise Netz oder Tüll: Wird der Applikator zu heiß, kann er Löcher in die Textilien brennen. Daher solltet ihr diese Variante vorher unbedingt auf einem Stoffrest ausprobieren und am besten einen Applikator mit Temperaturregler verwenden.
Praxistipps: So geht’s
Die Vorgehensweise ist dann ähnlich wie beim Kleber: Muster zurechtlegen, Stoff ausbreiten, Wassertest machen und eine Unterlage ausbreiten – hier unbedingt ein hitzebeständiges Material, wie Glas, Metall oder Backpapier wählen und auf keinen Fall Plastikfolie verwenden.
Dann gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder ihr ordnet den Strass direkt auf dem Stoff an und drückt ihn mit dem heißen Applikator fest. Oder – und das mache ich am liebsten – ihr nehmt jeden einzelnen Stein mithilfe des Applikators auf. Anhand der Bläschen, die sich nach einigen Sekunden an der Unterseite bilden, könnt ihr nämlich genau sehen, wann der Kleber soweit ist und der Stein optimal fixiert werden kann. Das beste Ergebnis erzielt ihr, wenn der Kleber den Stoff etwas durchdringt und auf der Rückseite durchschimmert, gerne auch an den Seiten. Quillt er um den Stein herum, habt ihr zu viel Druck ausgeübt. Für jede Größe gibt es den passenden Aufsatz. Sollte mal ein Stein im Applikator steckenbleiben, könnt ihr mit einer Nadel durch den kleinen Schlitz des Aufsatzes fahren und ihn damit lösen.
Habt ihr die Steine fixiert, wird der Kleber sofort fest. Wollt ihr sie wieder lösen, müsst ihr nur den heißen Applikator darauf halten. Dann bleiben zwar Klebeflecken zurück, die kann man aber erneut mit Steinen überdecken. Sehr nützlich, wenn man z. B. ein mehrfarbiges Muster anbringen möchte und plötzlich feststellt, dass die Aufteilung doch nicht so perfekt war. Die gelösten Steine könnt ihr später mit Kleber erneut anbringen, die Hotfix-Schicht ist dann natürlich weg.
Auch super: Da Hotflix-Kleber nicht verläuft, könnt ihr eure Kleidungsstücke sogar an der Schneiderpuppe bearbeiten. Das ist bequemer und verschafft einem direkt einen guten Überblick. Eine weitere Möglichkeit ist das Aufbügeln mit Transferfolien, wodurch sich mehrere Steine auf einmal anbringen lassen. Allerdings bietet sich das im Tanzsport nicht wirklich an, da der Strass ja üblicherweise erst auf das fertige Kleid aufgetragen wird. Flach hinlegen zum Aufbügeln? Schwierig! Allenfalls Spitzenapplikationen fürs Haar lassen sich damit schnell aufhübschen.
Was ist eure Lieblingsmethode, Kleber oder Hotfix? Im nächsten Artikel gebe ich euch noch einige Gestaltungstipps, mit denen ihr euer ganz persönliches Traumkleid fertigen könnt!